Bürogebäude - Anschlussbewehrung Hohlwände

Objekt:

Neubau eines 6-geschossigen Büro- und Verwaltungsgebäudes

Situation:

Die aussteifenden Stahlbetonwände wurden im Wesentlichen aus vorgefertigten Hohlwandelementen hergestellt. Die von unten ankommende vertikale Anschlussbewehrung Durchmesser 10/15 musste zur Gewährleistung der Standsicherheit kraftschlüssig mit der Flächenbewehrung in den Hohlwandschalen übergreifen. Tatsächlich wurde die Anschlussbewehrung einschließlich der konzentrierten Zugbewehrung an den Wandenden völlig verbogen, um den Einbau der Fertigteile einfacher zu gestalten.

Fazit:

Unter Belastung sind die Bewehrungsstäbe bestrebt, einen geraden Zugstab zu bilden. Gebrauchstauglichkeit und Standsicherheit sind gefährdet. Die Aussteifungsstäbe an den Wandenden sollten mittig zwischen den Hohlwandschalen angeordnet werden. Die Gebäudeaussteifung war gefährdet. Bei dem Einsatz von Hohlwandelementen sollten die Zugkräfte von Aussteifungswänden konzentriert über einzelne Zugstäbe an den Wandenden geleitet werden (z. B. Durchmesser 20 mm) und nicht über die Flächenbewehrung der Wand. Die Anschlussbewehrung sollte grundsätzlich eingemessen werden.

Behelf:

Die statische Berechnung der Aussteifung wurde intensiv optimiert unter Ansatz einer reduzierten Zugbewehrung. Die Bewehrung wurde ausgerichtet, intensiv verbügelt und teilweise neue Zugstäbe nach dem bauaufsichtlich zugelassenen Verfahren der Fa. Hilti eingeklebt.



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F_06_2003-091116-Büro-Anschlusbew.pdf
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